Inštitut za arheologijo ZRC SAZU
SPUREN SLAWISCHER FÜRSTENTÜMER IM OSTALPENRAUM.
ARCHÄOLOGISCHE UND MYTHOLOGISCHE ANHALTSPUNKTE
"Ritual-Winkel" als räumliche Struktur
Die typische räumliche Struktur einer upa zeigt die karniolische upa Bled in Nordwestslowenien (Abb. 2). Spätestens in der zweiten Hälfte des 7. Jh. fixierten die Bewohner der Region drei Kultstätten. Blejski otok wurde Verehrungsort von Mokoš, Gradiška war Veles und Dobra gora war Perun gewidmet. Alle drei Punkte werden zusätzlich durch den Ritual-Winkel von 23° deffiniert. Auf der Bled-Insel (Blejski otok) steht heute eine Marienkirche. Bei archäologischen Grabungen wurden Reste von kirchlichen Steinbauten entdeckt. Älteste Spuren stammen von einem holzernen Gebäude. Die Orientierung dieser Holzkonstruktion war in Richtung Gradiška, wie auch bei den gleichzeitig ergrabenen Körpergräbern aus dem 9. und. 10. Jh. Ganz deutlich zeigt sich, dass schon für die erste vorromanische Steinkirche die zuvor beschriebene Orientierung nicht übernommen wurde, und daher bereits andere religiöse Vorstellungen Platz gegriffen haben mussten.
Die vorchristlichen Slawen der upa Bled richteten archäologisch nachweisbar ihre Gräber und Häuser zur Kultstätte des Veles aus. In anderen upas könnte die geografische Ausrichtung einem anderen Gott gelten.