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SPUREN SLAWISCHER FÜRSTENTÜMER IM OSTALPENRAUM.
ARCHÄOLOGISCHE UND MYTHOLOGISCHE ANHALTSPUNKTE

Christianisierung und kirchliche Strukturen

Im Zuge der Christianisierung wurde in den slawischen Lebensräumen ein Kirchennetz entwickelt, welches als Basis die Eigenkirchen der Župani und Knezi hatte. Die neue Lehre, die die soziale Gliederung in bellatores (Krieger), oratores (Priester) et laboratores (Arbeiter) als gottgewollt fixierte, bedeutete in der Praxis, dass die Herrschaftsmacht nur vom christlichen Gott stammt und nicht mehr von einer Volksversammlung abhängig ist.



Abb. 1. 1 - römische Städte, 2 - Kirchen, die vom 8. bis Mitte des 10. jh. im slawischen Siedlungsgebiet innerhalb der dargestellten römischen Verwaltungsgrenzen aufs neue entstanden sind, 3 - Flechtwerksteine. Angedeutet sind die Grenzen der römischen Verwaltungseinheiten in Binnen Noricum und Emona.

Vom 8. bis Mitte des 10. Jh. wurden im slawischen Siedlungsgebiet des Südostalpenarumes zahlreiche Eigenkirchen errichtet. Die Abb. 1 zeigt vier Gruppen von Kirchen, die jeweils im Kern einer römischen civitas positioniert sind (Teurnia, Virunum, Solva, Emona). Da nur unter dem Schutz und finanzieller Beteiligung der weltlichen Grundherren eine derartige Kirche errichtet werden konnte, darf aus der Zahl bzw. Konzentration der Gotteshäuser auch auf Besitz und Machtverhältnisse der herrschenden Gruppierungen geschlossen werden. Das steinerne Kircheninventar mit Flechtwerkschmuck deutet auf eine wohlhabende Oberschicht, die sich Importware oder ausländische Handwerker leisten konnte und wollte, um den damaligen internationalen Usancen der Repräsentation zu entsprechen oder sich Nachbarvölkern als gleichwertig oder gar überlegen zu präsentieren.

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